
Wieviel Eigenkapital brauche ich für einen Management-Buy-In?
Gerade bei kleineren und mittleren Unternehmen wird die Unternehmensnachfolge nicht selten über einen Management-Buy-In (MBI) gelöst. Doch was ist MBI? MBI bedeutet, dass der Käufer oder die Käuferin des Unternehmens nicht nur die entsprechenden Anteile übernimmt, sondern auch persönlich in die Geschäftsführung eintritt.
Vorteile eines Management-Buy-Ins
Für den veräußernden Unternehmer bietet diese Form der Unternehmensnachfolge den Vorteil, den operativen Nachfolger schon im Prozess kennenzulernen und sein Lebenswerk mit gutem Gefühl übergeben zu können. Für den Nachfolger wiederum ist ein Management-Buy-In die Chance, selbst Unternehmer zu werden, ohne das hohe Risiko einer Gründung einzugehen. Deshalb ist Nachfolge auch sicherer als Neugründung.
Kaufpreis als größte Hürde bei MBI
Eine große Hürde für einen MBI-Kandidaten ist jedoch häufig der Kaufpreis. Beschäftigt man sich mit der Unternehmensbewertung für kleine und mittelständische Unternehmen und den entsprechenden Kaufpreisen, stellt man fest, dass für die vollständige Übernahme eines Unternehmens schnell mittlere siebenstellige Beträge gezahlt werden müssen.
Hinzu kommen noch diverse Transaktionskosten, unter anderem im Rahmen der Due Diligence . Solche Kosten, die schnell im Bereich von 20.000 bis 50.000 Euro liegen können, werden auch bei einem möglichen Scheitern des Unternehmenskaufs fällig. Beim Blick auf solche Zahlen winken viele MBI-Kandidaten verständlicherweise schnell ab. Doch es gibt gute Gründe, sich davon nicht vorschnell abschrecken zu lassen.
3 Tipps für einen erfolgreichen Management-Buy-In
Tipp 1: Ein großer Teil des Kaufpreises kann über Banken finanziert werden
Nur der kleinere Teil des Kaufpreises muss mit Eigenmitteln finanziert werden. Die Empfehlungen reichen hier – je nach Gesamtkonstellation – von 10 bis 30% Eigenkapitalanteil bei einem Unternehmenskauf. Der verbleibende Anteil wird in der Regel über ein Bankdarlehen finanziert. Auch hier gibt es – bspw. durch Bürgschaften – Wege, die Konditionen zu optimieren und die eigene Belastung zu verringern. Jedoch verlangen Banken oder Förderbanken hier in der Regel eine persönliche Haftung für den gesamten Darlehensbetrag.
Tipp 2: Darlehen durch den Verkäufer
Gerade bei Management-Buy-Ins ist es nicht unüblich, dass der Verkäufer einen Teil des Kaufpreises als Darlehen gibt – sich also bereit erklärt, dass der Käufer diesen Anteil erst deutlich später zahlt. Zwar handelt es sich hierbei grundsätzlich um Fremdkapital. Da das Verkäuferdarlehen jedoch gegenüber dem Bankdarlehen nachrangig gestellt ist, gilt es für die Bank als wirtschaftliches Eigenkapital. Dadurch kann mit Hilfe eines Verkäuferdarlehens die Finanzierungsstruktur noch weiter optimiert und der Anteil des tatsächlichen Eigenkapitals verringert werden.
Tipp 3: Zusammenarbeit mit einer Beteiligungsgesellschaft
Trotz der genannten Möglichkeiten ist das benötigte Eigenkapital für einen Unternehmenskauf oft hoch und für eine einzelne Person nicht immer zu stemmen. Einige MBI-Interessenten wählen daher den Weg der Zusammenarbeit mit einer Beteiligungsgesellschaft. Diese übernimmt die Mehrheit der Anteile am Zielunternehmen und somit auch den Großteil der finanziellen Lasten. Zudem ist sie sowohl inhaltlich als auch finanziell maßgeblich an der Due Diligence beteiligt.
Der MBI-Kandidat kann dennoch signifikant am Erfolg des Unternehmens beteiligt sein: Die klassische Minderheitsbeteiligung stellt neben Modellen, wie der virtuellen Beteiligungen oder Boni, die häufigste Variante dar.
Auch TRADINEO bietet verschiedene Beteiligungsmodelle an, damit Nachfolge-Unternehmer sich auch mit geringem Eigenkapital am Unternehmen beteiligen können und so von ihren fachlichen Leistungen auch wirtschaftlich profitieren. Der Vorteil: Bei der Zusammenarbeit mit TRADINEO ist eine Bürgschaft oder Haftung über den Eigenkapitalanteil hinaus nicht nötig.
Fazit
Als MBI-Interessent sollte man sich nicht zu schnell von hohen Kaufpreisen abschrecken lassen. Zum einen ist bei einer klassischen Finanzierung ein Eigenkapitalanteil von lediglich 10 bis 30% vorgesehen. Zum anderen gibt es bspw. durch Optionen wie ein Verkäuferdarlehen oder die Zusammenarbeit mit einer Beteiligungsgesellschaft weitere Optionen, diesen Anteil zu reduzieren.

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